Grundsätzliches

Kriterien für einen (wissenschaftlichen) Text

Korrektheit: Diese setzt sich aus Wahrheit und Genauigkeit zusammen. Der Text enthält also weder falsche noch ungenügende Informationen.
Sachlichkeit: Hiermit ist die objektive Darstellung eines Sachverhalts gemeint. Der Leser soll überzeugt und nicht überredet werden.
Anschaulichkeit: Anhand des wissenschaftlichen Artikels soll ein Inhalt schnell, verständlich, korrekt und möglichst vollständig vermitteln werden.
Verständlichkeit: Der Leser muss den Text ohne Vorwissen verstehen.
Nachvollziehbarkeit: Damit der Text überzeugen kann, muss ein roter Faden im Text erkennbar sein. So kann der Leser die Argumentation des Verfassers nachvollziehen und verstehen. Deshalb ist es wichtig, dass zwischen einzelnen Textteilen Überleitungen hergestellt werden. Überleitungen können einerseits durch Rückbezüge zu einer bereits im Text beschriebenen Stelle hergestellt werden oder andererseits ein vorausdeutender Ausblick („im Folgenden ist noch zu sagen") sein.
Sachliche und begriffliche Präzision: Der Text wird nicht in Umgangssprache formuliert. Füllwörter, Wiederholungen und Phrasen vermeiden.
Eigener Stil: Eine Balance zwischen dem eigenen Schreibstil und den grundsätzlichen Vorgaben sachlichen Schreibens sollte hergestellt werden.

Aufbau eines (wissenschaftlichen) Artikels

1. Titel
Der Titel soll zum Lesen anreizen und die Kernaussagen enthalten. Er wird auch Schlagzeile genannt.
2. Der Ober- oder Untertitel
Der Ober- oder Untertitel liefert Basisinformationen.
3. Lead (Einführung) bzw. der erste Absatz
Das Lead (die Einführung) bzw. der erste Absatz beantwortet die W-Fragen oder stimmt den Leser ein.
W-Fragen: Wer Warum Wie Was Wie viele Wo Woher (Quelle) Wann
4. Zwischentitel
Die Zwischentitel lockern den Text auf und versprechen weitere Informationen.
5. Bild
Das Bild animiert und macht neugierig und verhindert, dass Artikel wie „Bleiwüsten" aussehen. Die Legende (Bildunterschrift) beschreibt das Thema in einem Satz. Diese muss so verständlich und vollständig sein, so dass sie von jedem Leser ohne weitere Informationen aus dem eigentlichen Artikel verstanden werden kann. Dennoch sollte die Bildunterschrift kurz und prägnant sein.

Kurz vor dem Absenden des Artikels
Überprüfe den Artikel vor dem Versand an die Redaktion mit Hilfe folgender Checklisten.

Checkliste 1: „Zeitungsspezifische Schreibweisen“

 

Falsch

Richtig

Abkürzungen

z.B.

zum Beispiel

 

usw., etc.

unter anderem, und mehr

 

ca.

zirka

Anreden

Frau Anna Meier

Anna Meier

 

Frau Mustermann

Mustermann

Datum

Samstag, den 1. Mai, fand in …

Am Samstag, 1. Mai, fand in …

Geldangaben

5 Mill. €

Fünf Millionen Euro

Personen

Anna Meier

Meier

Sonderzeichen

10%, 20°

10 Prozent, 20 Grad

Zahlen

3 Frauen

Drei Frauen

 

fünfzehn Stunden

15 Stunden

Zeit

10.00 Uhr

10 Uhr

Checkliste 2: Kriterien eines wissenschaftlichen Textes

Checkpunkte

Ja/ Nein

Inhalt

Thema in der Einleitung eindeutig formulieren

 

Nachvollziehbarer Argumentationsstrang

 

Roter Faden im Text erkennbar

 

Zusammenhänge im Text erkennbar

 

Zwischenzusammenfassungen vorhanden

 

Keine falschen Versprechen in der Überschrift

 

Sachlich Darstellung der Argumente/keine eigene Meinung

 

Sprachliche Gestaltung

Fremdwörter und Fachbegriffe erklären

 

Wiederholungen, Füllwörter vermeiden

 

Umgangssprachliche Formulierungen vermeiden

 

Zahlen bis zwölf ausschreiben

 

Bilder zur Verdeutlichung (Bildunterschriften nicht vergessen)

 

Zusammenhänge durch Konjunktionen verdeutlichen

 

Formalia

Umfang entspricht den Vorgaben der Zeitschrift

 

Zitate überprüfen

 

Quellen- und Literaturangaben vollständig

 

Korrekte Rechtschreibung, Zeichensetzung und Grammatik

 

Einhalten der Zeitform (Leittempus für wissenschaftliche Arbeiten: Präsens)

 

Ich-Form vermeiden, in der 3. Person schreiben

 

Layout  

Korrekte und einheitliche Seitennummerierung

 

Durchgängige Schriftart und -größe, Zeilenabstände, Seitenränder

 

Einheitliche Abstände vor und nach Überschriften

 

Fußnoten korrekt (Abkürzungen, Satz etc.)

 

Angemessene Qualität der Abbildungen im Druck

 

 

Quelle:      SCHUSTER, MICHAEL et al.: Das W-Seminar. Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten. Bamberg: C.C. Buchners Verlag. 2009.