(von Clara L., Jahrgangsstufe 8, Johann-Sebastian-Bach-Gymnasium)

Über den Wasserverbrauch gibt es sehr geteilte Meinungen:
Totales Wassersparen oder doch lieber in Ruhe baden?
Für viele Menschen ist das tägliche Wasser zum Trinken, Wäsche waschen oder auch nur zum Duschen eine Selbstverständlichkeit. Doch das Wasser auf unserem Planeten ist begrenzt, wie Werner Eisner in seinem Werk „Elemente Chemie I" bemerkt: „Wasser ist zu einer knapper werdenden Ressource geworden mit der sparsam umgegangen werden muss." Auf den ersten Blick scheint das auch sehr logisch, doch wird das Wasser eigentlich nur für kurze Zeit aus einem immerwährendem Kreislauf genommen, während wir es für unsere Zwecke nutzen.

Ohne den Eingriff des Menschen ist der Kreislauf wie folgt: Beginnen wir den Kreislauf einmal in den Wolken, es regnet, so trifft das Wasser auf die Erde und versickert im Boden. So bildet sich das Grundwasser, welches in Flüsse oder Seen, bzw. sogar das Meer münden. Von dort aus verdunstet das Wasser. Es bilden sich erneut Wolken, der Kreislauf beginnt von vorn. Durch den Menschen wird in den Kreislauf eingegriffen, das Regen, bzw. Grundwasser wird verwendet um Wäsche zu waschen, zu trinken, Körperpflege zu betreiben und vieles mehr. Anschließend ist das Wasser jedoch nicht verschwunden, sondern wird als Abwasser in eine Kläranlage geschickt. Dort wird es „gereinigt" und anschließend in Flüsse, Seen oder das Meer geleitet, wo es erneut verdunstet, auch hier wird der Kreislauf erneut begonnen. Also wird das Wasser nie wirklich verbraucht, lediglich aus dem Kreislauf genommen um es später wieder hinzuzufügen. Ist es also völlig egal wie viel Wasser eine Person verbraucht? Nein, ganz so einfach ist es auch nicht. Die Trinkwassermengen sind dennoch beschränkt, da nicht einfach jedes Wasser getrunken werden kann. Es wird weitgehend bakterienfreies und sauberes Wasser benötigt, das ist der Grund, weshalb es zwar keinen Wassermangel gibt, aber dennoch mehr oder weniger sparsam mit Trinkwasser umgegangen werden sollte. Oftmals könnte jedoch auch Brauchwasser aus Hausbrunnen oder Regenwasser verwendet werden. Bei der Toilettenspülung beispielweise werden rund 7 Liter unbenutztes und keimfreies Wasser durchgespült. Hier könnte man kostbares Trinkwasser sparen, indem man dort kein dreckiges, aber vielleicht auch nicht unbedingt keimfreies Wasser benutzt. Oder sollte man doch am besten mit dem „guten Trinkwasser" sparen und die Duschzeit auf die Hälfte verkürzen, die Waschmaschine wirklich vollpacken, genauso wie die Spülmaschine? Auch hier ist man sich nicht einig, denn wie Kuballa in seiner Veröffentlichung „Chemie: Kompaktwissen" bemerkt, ist nicht das Trinkwasser, sondern das Abwasser das wirkliche Problem. Falls zu wenig Wasser verbraucht wird, bilden sich Fäkalien, die in den Kanälen feststecken und so übel riechende, vor allem aber auch giftige Gase entwickeln. Um dies zu verhindern, muss das Wasserwerk der betroffenen Stadt oftmals um die 10000 Liter unnötigerweise durch die Rohre pumpen. So wird das Wasser was man meint zu sparen sofort verschwendet, im schlimmsten Fall sogar mehr. Außerdem wie Asselborn (Chemie heute) kurz, knapp, aber sehr treffend formuliert, das Leben entwickle sich im Wasser und alle Lebenswesen seien auf Wasser angewiesen. Er nimmt so zwar keine Stellung zu dieser Frage, aber dennoch ist es eine interessante Feststellung. So kann man es auf zwei Arten verstehen: Jeder Mensch solle so viel Wasser verbrauchen wie er möchte, schließlich ist er auf Wasser angewiesen. Aber andererseits, ist diese Aussage auch gegen unbedachten Wasserverbrauch, da er meint jedes Lebewesen sei auf Wasser angewiesen und unter anderem durch unseren verschwenderischen Umgang mit dieser Ressource, kommen andere Menschen in puncto Wasserversorgung zu kurz.
Viele verschiedene Meinungen, aber was ist denn jetzt „richtig"?! Einfach ist diese Frage wahrlich nicht, aber ein Kompromiss wäre möglicherweise das „Richtige". So sollte man auf den bewussten Umgang mit Wasser achten, nichts verschwenden, aber auch nicht sparen, nur um des Sparens Willen.