(von Annika Uihlein, Jennifer K. Seib und Laura Gölz, Jahrgangsstufe 12, Liebfrauenschule Bensheim)

Unter der Nahrungsmittelunverträglichkeit von Milchzucker leiden ca. 10-15% der europäischen Bevölkerung, während vor allem in Afrika, Asien und Südamerika 80-100% der Bevölkerung betroffen sind.

Diese Intoleranz tritt zunehmend im Alter auf, da die Produktion des körpereigenen Enzyms Laktase in diesen Fällen abnimmt. In seltenen Fällen ist die Laktoseintoleranz auf einen genetischen Defekt zurückzuführen oder eine Begleiterscheinung einer Darmkolik. Die Folge dieser Intoleranz ist, dass der in Milchprodukten enthaltene Milchzucker im Dünndarm nicht in Glucose und Galactose gespalten werden kann. Daher wird die Laktose im Dickdarm durch Bakterien verdaut. Dabei entstehen die Abbauprodukte Wasserstoff, Milchsäure, Methan und Kohlenstoffdioxid, welche für die typischen Symptome verantwortlich sind.

Zur Diagnose eignet sich der H2-Atemtest, bei dem ein erhöhter Wert an Wasserstoff (ein Abbauprodukt) in der Atemluft nachgewiesen werden kann, je höher die Wasserstoffkonzentration, desto ausgeprägter ist die Laktoseintoleranz.
Eine weitere Methode ist ein Bluttest, bei dem eine Blutprobe auf den Glucosegehalt untersucht wird. Sollte nach Laktoseaufnahme kein Anstieg des Glucosegehalts feststellbar sein, so liegt ein Mangel an Laktaseenzymen vor.
Auf eine Intoleranzdiagnose sollte unbedingt reagiert werden, da die Aufnahme von Laktose negative Auswirkungen auf den Körper hat. So führen die entstehenden Gase (H2, CH4 und CO2) zu Blähungen, außerdem regt die Milchsäure die Darmbewegung an, was zu Durchfall führt. Des Weiteren wird der osmotische Druck aufgebaut, die ungespaltene Laktose bindet dabei H2O, um diesen auszugleichen. Der Überschuss an Wasser im Darm führt allerdings zu Durchfall, der die Darmschleimhaut beschädigt und somit zu weiteren Verdauungsbeschwerden führt. Zur Behandlung eignen sich vor allem Sojaprodukte und laktosefreie Milchprodukte. Außerdem bieten Laktasepräperate die Möglichkeit dem Körper das fehlende Enzym zuzuführen. Diese werden in der Regel vor den Mahlzeiten eingenommen und spalten den Milchzucker. Zusätzlich empfiehlt sich weitgehend auf Fertigprodukte zu verzichten, da diese oft Laktose als Zusatzstoff enthalten. Inwiefern laktosefreie Milchprodukte bzw. Laktasepräperate eine gesunde und finanzielltragbare Möglichkeit zur laktosefreien Ernährung bilden ist allerdings umstritten.